Gott lässt
Dinge so lange wachsen bis sie perfekt sind. Neuseeland musste nicht lange
wachsen. Neuseeland ist nicht sehr groß. Neuseeland ist geteilt. Neuseeland
besteht grob gesagt aus zwei überschaubaren Inseln. Und doch könnte dieses Land
nicht schöner sein.
Lupinen auf der Südinsel - ein Symbol Neuseelands
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Als ich in
Neuseeland ankam wusste ich ehrlich gesagt nicht so richtig was mich erwarten
wird. Abistress, Urlaub und Co. ließen im Vorfeld nicht allzu viel Zeit, um
sich über das Land zu belesen. Ich bin einfach auf gut Glück ins Flugzeug
gestiegen und habe hoch oben über den Wolken den ersten Blick in den
Reiseführer geworfen, den ich zu meiner Abschiedsparty eine Woche zuvor
geschenkt bekommen habe, und mir Notizen gemacht, was ich alles sehen möchte.
Ich war mir sicher, dass ich mich für ein ganz wundervolles Land entschieden
hatte. Immer wieder hörte ich im Vorfeld „Oh wow Neuseeland - da möchte ich
auch mal hin“ (ich höre diesen Satz wohlgemerkt bis heute noch sehr häufig.
Macht es Leute! Traut euch! Ein bisschen Mut gehört zu jeder Reise, aber ihr
werdet es nicht bereuen, das könnt ihr mir glauben!) Was mich dann vor Ort
erwartet hat, übertraf jede Beschreibung des Reiseführers. Alles war so viel
schöner als in meinen Wünschen und Träumen. Und dabei hatte ich es mir doch
wirklich schon wahnsinnig schön ausgemalt. Saftige grüne Wiesen, hellblaues
Wasser, unberührte Natur, wundervolle Küstenabschnitte - und das sogar in
meiner Herzensheimat Auckland - der einzigen Millionenstadt Neuseeland.
Übrigens: während man in Deutschland rund 231 Einwohner pro km² zählt, sind es
in Neuseeland gerade einmal 17,5. Wie oft sagte man mir doch im Vorfeld mit
einem Grinsen im Gesicht, dass man in Neuseeland mehr Schafe als Einwohner
findet. Ja ganz gelogen ist diese Aussage vielleicht nicht. Während wir den
Mount Maunganui hochgelaufen sind, waren wir umzingelt von lauter kleinen
Schafen. Da werden Kinderträume war und man fühlt sich ein bisschen wie Heidi
auf der Alm. Nur das unsere Alm einem Paradies gleich ist.
Meine ersten Schafe in freier Wildbahn sah ich auf dem Mount
Maunganui - übrigens auch einer meiner Lieblingsorte der
Nordinsel
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Ich hatte
vorher für Natur wirklich nicht viel übrig. Ich bin ein Küstenkind und fühle
mich am Strand am wohlsten. Aber in Neuseeland habe ich gelernt, was Natur
wirklich bedeutet. Ich habe das erste Mal in meinem Leben Wasserfälle gesehen
und dann gleich so viele. Am beeindruckensten fand ich die Gletscherseen auf
der Südinsel mit den Bergketten im Hintergrund. Wale sehen, während man nichts
ahnend am Strand entlang spaziert, mit Delfinen im offenen Meer schwimmen,
Seerobben am Straßenrand, Pinguine am Strand, die abends von ihren
Erkundungstouren heimkehren. Neuseeland hat mich mehr als nur einmal sprachlos
gemacht. Ach lieber Gott, bei der Erschaffung dieses Fleckchens Erde hast du
dich wirklich verausgabt. Man weiß einfach gar nicht wo man als erstes
hingucken soll, da es einfach soooo viel zu sehen gibt.
Und ihr
lieben Einheimischen, meine lieben Kiwis - noch nie habe ich ein so
freundliches Volk wie euch kennen lernen dürfen. Nie wieder habe ich so tolle
Gespräche mit der Supermarktkassiererin, dem Imbissbudenbesitzer, der Postfrau
oder der Schuldirektorin geführt. Ihr seid so herzlich und aufgeschlossen, so
neugierig und wissbegierig, so warmherzig und weltoffen. Ich habe mich bei euch
zu jeder Zeit willkommen und geliebt gefühlt. Und ich schätze euren
freundschaftlichen und dennoch jederzeit respektvollen Umgang mit Fremden bis
heute. Ihr habt den größten Teil dazu beigetragen, dass ich mich innerhalb
kürzester Zeit bei euch zu Hause gefühlt habe. Ihr sorgt dafür, dass mich auch
heute noch das Heimweh nach meiner Herzensheimat plagt.
Lieber
Wettergott über Neuseeland – auch du hast es so gut mit uns gemeint. Wir hatten
einen wundervollen langen warmen und sonnenreichen Sommer. In Neuseeland
herrscht aufgrund der Nähe zur Küste permanent ein leichtes Lüftchen, welches
die warmen Sommertage sehr erträglich macht. Im Nachhinein habe ich von vielen
Einheimischen gehört, dass unser Sommer einer der besten der letzten Jahre war.
Wenn Engel reisen … ;-)
Mein liebes
Kiwiland, durch deine schmalen Inseln haben es uns ermöglicht, an den Wochenenden
so unglaublich viel zu reisen. Ich hätte im Vorfeld nie gedacht, dass ich an
den Wochenenden so viel von der Nordinsel sehen werde, wie ich letztendlich
wirklich sah. Die Entfernungen rund um Auckland sind alle machbar und lassen
jedes Wochenende zu einem kleinen Abenteuer werden. Egal ob Sandboarden oder
Fallschirmspringen, Neuseeland hat mir sehr viele tolle Erfahrungen geboten.
Skydive in Taupo - jeder, der die Chance hat, soetwas mal zu
machen, sollte sich unbedingt trauen!!
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Liebes
Neuseeland, danke für diese schöne und unvergessliche Zeit die du mir beschert
hast. Wir werden uns auf jeden Fall wiedersehen. Ich hoffe schon bald.
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